Rückzug ins Öffentliche

Das Motto des diesjährigen Festivals steht unter dem Ast der vermeintlichen cyberspace’schen Kuschelatmosphäre.

Man kommt nach Hause und entspannt. Die eigenen vier Wände sind Ruhepol und Rückzugsort, na klar. Man setzt sich aufs Sofa und macht es sich bequem. Aber eigentlich sitzt man da ja mit der ganzen Welt auf dem Schoß. Man führt hitzige Gespräche, guckt Videos und kommentiert Bilder. Man trifft seine besten Freunde und erzählt ihnen das neuste vom neusten. Das rege Treiben bezirzt einem den Kopf und unmerklich ist man vom Sofa zurück in die Öffentlichkeit katapultiert. Man sieht Gesichter, die man sonst nie gesehen hätte. Man veröffentlicht Meinung, die sonst wohl nie gelesen wäre. Man erfährt noch nie erlebtes und man ist glücklich inmitten diesen Kuriositätenkabinetts. Man klappt den Laptop zu. Die Augen schmerzen. Im Schädel brummt es. Willkommen zurück in die Realität, und man geht schlafen.

Vielleicht wäre es besser sich mal in die Frischluft frei zu schwimmen.

 

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  1. […] Jahr zog man sich in die Öffentlichkeit zurück. Heuer steht das Freischwimmer Festival unter dem Stern der Selbstverwertung. Dieser Blog ist eine […]



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