Nacktscanner

Das Logo des Festivalheftes ziert ein Schwimmer mit Schnorchel und Short’s im Scanner. Im Nacktscanner. Der Ärmste. Er zeigt sich ja ganz und gar. Offenbart jedes Stückchen Haut. Zehen, Muskelstränge, Kniegelenke, Oberschenkel, Wölbungen, Bauchnabel, Brustbehaarung und dann noch den kahlen Glatzkopf. Schön, man fühlt sich wie ein Angestellter bei der Sicherheitskontrolle. Prinzipiell scheinen die ja allerlei Macht zu haben, denn die Person da auf dem Bild kommt einem vor wie auf einem Verhör. Nein, wie auf einem kühlen Chirurgentisch. Ja, wie auf frischer Tat ertappt. Der Ärmste. Er surfte ahnungslos herum, schnorchelte durch die Welt und ließ es sich gut gehen. Wenn man seinen Hobbies nach geht, denkt man ja nicht großartig nach. Auf einmal ist man durchschaut. Wer könnte denn ahnen, dass da höhere Mächte am Gange sind, die man nicht beeinflussen kann. Denen man scheinbar bis auf die Badehose ausgeliefert ist. Gut, dass er wenigstens noch den Schnorchel behalten durfte. So behält man wenigstens einen klaren Kopf. Atme ein, atme aus. Atme Frischluft.

 

 

 

(c) gehen diesmal an mich

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