Lovefuckers

Selbstinszenierung unter Politikern ist ja nichts neues. Wichtig ist nicht was man sagt, sondern wie man etwas sagt.Und wie diese Medien das erst transportieren. Einer ganzen Erdkugel Ohren und Augen sind einem einzigen Antlitz ausgeliefert. Da steht jemand und plappert in einem Zug durch und sag einer, man soll sich das alles merken. Aber darum geht es ja gar nicht. Politiker mausern sich zu Pop-Ikonen. Richtig? Falsch? Gut? Böse? Lovefuckers greifen das Phänomen der Selbstinszenierung auf und machen einen Politthriller über Gaddafi.

König der Löwen

„Salem aleikum“, flüstern zwei Männer mit Maschinengewehren einem zu. Ha. Hallo. Gaddafi. Da steht er nun der König der Löwen. Umringt von seinen teuren Frauen. Sie schnurren wie Kätzchen. Schmiegen sich an den kleinen puppenhaften Körper. Dieser Körper beherrscht alles. Er kauft Spritzpistolen, fliegende Teppiche und psychologisch manipulierende Kopfhörer. Entweder ihm gefällt was er sieht oder nicht. Wehe wenn nicht. Dann kommt man in den Vogelkäfig, wie die anderen Plastikmännchen. Die USA kann ihn kreuzweise mal. Und die Schweiz kann ihm den Buckel runter rutschen. Miao.

Wie ein Kanakenchor

Da kommen auch schon Berlusconi und seine Assistentinnen. Gaddafi tanzt auf der Stange, Berlusconi verpasst ihm einen Klapps auf den Hintern und die elfjährigen Assistentinnen schnorren dazu. Welch Anblick. Das macht Gaddafi wahrscheinlich jeden Tag. Der kleine puppenhafte Körper ist aber handlich. So fließend sind seine Bewegungen, dass man fast schon meint er wäre echt. Ab und an hagelt es Munition. Das erste Mal schreckt es einen. Donner, Gebrüll und Gehüpfe. Ein Anschlag. Ha. Ha. Und man meinte schon ein Kanakenchor tritt auf.

Terminator

Ein bisschen fühlt man sich hier fast schon wie in einem Actionfilm. Da laufen sie kreuz und quer herum. Es wird gepoltert und gewürgt. Mit Wasser gespritzt und mit Geld geworfen. Da steht nichts still. Jetzt würde nur noch Terminator fehlen und die Sache wäre perfekt. Und Gaddafi? Der brüllende König. Der König der Könige. Um den muss man sich keine Sorgen machen. Der kommt immer zurück.


(c) Gerhard Ludwig

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